Mit Singapur Airlines erreichen wir nach einem Zwischenstopp in Singapur, Yangon, dem ehemaligen Regierungssitz Myanmars. Bei unserer Ankunft begegnen uns freundliche Menschen, gekleidet in Longyis, dem traditionellen Wickelrock. Mingalaba! Willkommen in einer anderen Welt!
Tag 1
Eine Stunde später erreichen wir unser erstes Ziel das „The Strand“ Hotel in Yangon und werden aufs Herzlichste empfangen. Bis heute hat sich „The Strand“ seine schlichte Eleganz erhalten. Schon der Eingangsbereich entführt uns in eine vergangene Zeit. Keine moderne Kunst, kein Glanz und Glamour. Stattdessen erwarten uns hier Rattanmöbel, verschnörkelte Holztische und schicke Marmorböden. Der Charme der Kolonialzeit zieht uns in seinen Bann.
Wir treffen unseren Guide und sind gespannt auf einen Spaziergang durch die Altstadt von Yangon.
Die Altstadt Yangons ist voller Leben. Es gibt viele Gebäude aus der Kolonialzeit zu sehen: Manche sind frisch renoviert, andere stehen kurz vor dem Kollaps. Die Gerüche der Garküchen begleiten uns auf unserem Weg sowie freundliche und immer lächelnde Menschen. Viele Gesichter sind mit einer gelblich-weiße Paste aus einer fein geriebenen Baumrinde -Tanaka- geschmückt. In Myanmar wird sie von Kindern und Frauen in jedem Alter in das Gesicht gestrichen und wird salopp als birmanisches Make-up bezeichnet.
Jeder zweite Mann kaut Betelnüsse. Die Straßen sind gepflastert mit blutroten Speichelpfützen. Jedoch ist der Bevölkerung die gesundheitliche Gefahr dieses Rauschmittels nicht bewusst.
Der erste Rundgang in Yangon macht uns bereits ein wenig demütig, denn es lässt sich schnell erkennen, dass das Land von Armut geprägt ist.
Tag 2
4 Uhr morgens, check out in „The Strand“! Unser Transfer erwartet uns bereits und bringt uns auf direktem Wege zum Flughafen, wo wir für die erste Maschine nach Mandalay einchecken.
Das Chaos am Flughafen wirkt auf den ersten Blick sehr unorganisiert, aber nach einem kurzen Flug erreichen wir Mandalay und werden hier von unserem deutschen Guide Jaw herzlich empfangen.
Da es noch sehr früh ist, werden wir zum „Royal Lake“ nahe Mandalay gebracht, wo das Team der „ The Strand Cruise“ bereits ein Frühstück für uns hergerichtet hat.
Auf dem Weg zieht eine Gruppe Mönche an uns vorüber, die täglich am frühen Morgen Lebensmittel in Ihren Essensschalen einsammeln.
Weitere Gäste treffen ein und nach einer Stärkung führt unser Weg zu unserem ersten Ausflugspunkt – der U-Bein Brücke. Sie ist mit 1.200 Meter die längste Teakholzbrücke der Welt.
In der Regenzeit liegt der Pegel des Wassers kurz unter den Laufplanken der Brücke. Viele Menschen tummeln sich auf dem imposanten Bauwerk. Freundliche Souvenirverkäufer begleiten neugierig unseren Weg.
Weiter geht’s! Die Mahamuni Pagode und das Shwe In Bin Kloster mitten im Herzen von Mandalay beeindrucken uns! Einer großen Buddha Statue wird gehuldigt – aber nur die Männer dürfen ihr nahe kommen, sie berühren und mit Goldplättchen bekleben.
Nun können wir es kaum erwarten, unser Schiff „The Strand Cruise“ in Augenschein zu nehmen! Endlich ist es soweit und wir checken für die nächsten 3 Nächte ein. An Bord angekommen, werden wir mit einem herzlichen „ Mingalaba“ empfangen, müssen zunächst unsere Schuhe ausziehen und erhalten im Tausch ein Paar eigene Flipflops gereicht. An dieser Stelle möchte ich kurz erwähnen, dass jeder Besuch eines Klosters ‚Barfuß‘ stattfindet und man auf seiner Reise zigmal seine Schuhe ausziehen wird.
The Strand Cruise, seit Dezember 2015 im Dienst, besticht durch sein einladendes und stilvolles Design. Warme Farbtöne vermitteln eine gemütliche Atmosphäre. Unsere Kabine mit Blick auf den Ayeyarwady River ist gemütlich, das Badezimmer sehr geräumig und technisch auf dem neuesten Stand.
Wir treffen uns zum Lunch auf dem Sonnendeck und lassen uns verwöhnen. Das Sonnendeck des Schiffes ist großartig! Ein großer Poolbereich mit bequemen Liegestühlen lädt zum Verweilen ein. Gemütliche Korbmöbel mit weichen Kissen bieten zu jeder Tageszeit eine entspannte Sitzgelegenheit..
Während wir uns kulinarisch verwöhnen lassen steuert „The Strand Cruise“ bereits unser nächstes Ziel an. Mingun, eine der ehemaligen Haupstädte des Landes erwartet uns. Tuk Tuks stehen bereit und entführen uns zu einer landestypischen Besichtigungstour.
Wir streifen durch den Ort, vorbei an vielen kleinen Markt- und Souvenirläden und erreichen einen Glockenturm, der die größte Glocke des Landes beherbergt. Gewaltig! Unser Guide führt uns weiter durch den ursprünglichen Ort, vorbei an armseeligen Hütten und immer wieder freundlichen Menschen.
Wie aus dem ‚Nichts‘ erhebt sich vor uns die weiße Pagode „ Paya Hsinbyume“ und der Anblick verschlägt uns die Sprache! Keine Touristen weit und breit – wir sind die einzigen, die dieses wunderschöne Bauwerk bewundern dürfen! Ein unglaublicher Vorteil für die Gäste der „Strand Cruise“ ist die Exklusivität in Bezug auf das Ausflugsprogramm. Die Gäste erleben ein einzigartiges Programm außerhalb der Touristenströme!
Zurück auf dem Schiff genießen wir einen Cocktail zum Sonnenuntergang. Was für ein Tag! Die unglaublichen Eindrücke lassen sich kaum in Worte fassen. Am Abend werden wir mit einem Dinner des französischen Gourmetkochs verwöhnt.
Tag 3
Von wegen ausschlafen! Um 7:30 startet unser Ausflug. Wir sind in Sagaing, dem wichtigsten religiösen Zentrum in Myanmar. Das Kloster hoch oben auf dem Berg ist sehr farbenfroh und goldig. Von der Stupa auf dem Sagaing Hügel hat man einen schönen Blick auf mehr als 600 Stupas und Klöster in denen mehr als 6000 Mönche und Nonnen leben.
Um 8:30 sind wir bereits wieder an Bord und genießen ein ausgiebiges Frühstück.
Unser Schiff gleitet den Fluss entlang und wir erreichen Ava. Pferdekutschen erwarten uns bereits und wir fahren durch eine unsagbar schöne Landschaft, vorbei an Bananenplantagen und Baumwollfeldern. Lachende Mädchen, die uns ihre Souvenirs verkaufen wollen, verfolgen unsere Pferdekutschenkarawane mit Ihren Fahrrädern.
Wir erreichen die Ruine von Ava, die aufgrund eines Erdbebens fast vollkommen zerstört ist. Auf unserer Rückfahrt mit unseren Kutschen haben wir eine Menge Spaß!
Wir erreichen unser Schiff und werden bereits zum Lunch erwartet. Der Nachmittag lädt zum Relaxen ein. Unser Schiff macht sich auf den Weg nach Bagan! Wir genießen den Nachmittag an Deck und lassen die Dörfer am Ufer des Ayeryawady Rivers an uns vorüberziehen.
Am Abend lädt der Kapitän zu einem Cocktail gefolgt von einem Fantastischen Abendessen ein. Was für ein schöner Tag!
Tag 4
In Bagan werden wir schon von den Kinderen und Bewohnern des kleinen Dorfes an unserer Anlegestellte freundlich erwartet!!
Wir erreichen Bagan und den lange erwarteten Heritage Trail. Dort bestaunen wir die Highlights der Stadt. Im Ananda Tempel befinden sich vier stehende Buddha-Statuen, die zwölf Meter hoch und mit Blattgold überzogen sind und in die vier Himmelsrichtungen schauen.
Die Swezigon Pagode, ein Meisterwerk der Tempelbauten in Bagan. Die Burmesen lieben es ihren Buddha mit blinkenden Lichtern als Heiligenschein zu umgeben und ihnen bunte Kleider anzuziehen.
Zum Lunch kehren wir zurück zum Schiff und unser Weg führt durch das einheimische Dorf am Ufer des Ayeyarwady!
Am Nachmittag erleben wir einen eindrucksvollen Weitblick vom Shwe San Tempel, den wir zuvor sportlich erklommen haben. Im Anschluss besichtigen wir den Gu Byauk Gyi Tempel, einen Tempel mit exquisiten Wandmalereien von Jataka-Szenen.
Wir überzeugen unseren Guide, uns unbedingt zu einem traditionellen Markt zu begleiten und dort angekommen, werden wir berauscht von exotischen Gerüchen, bunten Farben und dem Anblick des großen Durcheinanders des Marktes. Staunend schlendern wir durch die verwinkelten Gassen. Wir erstehen einige Souvenirs und freuen uns auf einen besonderen Abend an Bord.
Zum Cocktail führt uns eine traditionelle Tanzgruppe Ihre Künste vor. Ein aufregeneder und eindrucksvoller Tag neigt sich dem Ende und wir sind dankbar für all das, was wir die letzten Tage erleben durften.
Tag 5
Leider neigt sich der erste Teil unserer Reise dem Ende zu. Noch vor Sonnenaufgang checken wir aus und fahren in Richtung Flughafen. Leider konnten wir aufgrund unseres frühen Fluges nicht an einer der beliebten Ballonfahrten über die Pagoden von Bagan teilnehmen. Doch plötzlich – auf dem Weg zum Flughafen – öffnet sich uns ein faszinierendes und unrealistisches Bild! Wir sehen in der Ferne die Ballone über den Pagoden vor der aufgehenden Sonne! Spontan halten wir mitten auf der Straße zum Fotostopp an und werden den großartigen Anblick nie vergessen.
Unser nächstes Ziel heißt Ngpali Beach. Wir fliegen nach Thandwe mit einem Zwischstopp in Heho. Die lokalen Airlines und Flüge sind ziemlich unorganisiert, authentisch und gleichzeitig charmant. Am Airport erwartet bereits ein Transferbus jedes einzelnen Hotels seine Gäste.
Das Amata Resort liegt direkt am Strand und bietet uns eine erholsame, kurze Verschnaufpause um all die interessanten Eindrücke der letzten Tage zu verarbeiten. Touristisch gesehen ist das Gebiet noch sehr ursprünglich.
Wir erkunden die Umgebung per Fahrrad und erreichen das naheliegende Fischerdorf. Nachdem wir uns an den Geruch der in der Sonne trocknenden Fische gewöhnt haben, gehen wir auf Foto-Tour.
Die Eindrücke sind abermals so überwältigend, dass wir uns für den folgenden Tag vornehmen, um 6 Uhr vor Sonnenaufgang, auf die Ankunft der Fischerboote im Dorf zu warten. Ein unglaubliches Schauspiel erwartet uns!
Heute neigt sich unsere Reise dem Ende zu. Wir können es kaum fassen, dass wir erst eine Woche unterwegs sind. Myanmar ist absolut eine Reise wert! Natürlich sollte man eine längere Reisezeit einplanen, damit man viele der Highlights, die wir in der kurzen Zeit nicht erleben konnten, erobern kann.
Mingalaba! Auf ein Wiedersehen!
Gabriele Johannes & Andras Koos